Making of – Hörerlebnis unterm Sternenhimmel

Ich habe sehr positive Resonanz erhalten von Menschen, die das VISIT DARK SKIES® Hörerlebnis unterm Sternenhimmel ausprobiert haben. Viele haben danach gefragt, wie es entstanden ist, wer der Sprecher ist und woher die Musik kommt. Deshalb gebe ich hier einen kleinen Überblick darüber, wie das Hörerlebnis entstanden ist.

Der erste Prototyp ist in englischer Sprache entstanden und wurde auf dem Mayo Dark Sky Festival uraufgeführt. Mit dabei waren Originaltöne von passionierten Astronomen und Sternenführern. Das Feedback war überwältigend gut, dennoch wurde auch klar, was mitten im Feld noch nicht so gut funktionierte und dass es noch ruhiger und kontemplativer werden musste.

Die nächsten Prototypen entstanden auf Deutsch und wurden unter anderem beim Festival “Bucht der Träumer” in Frankfurt / Oder und auf einer hölzernen „Stargazing Plattform“ beim Stechlin-Institut bei Berlin gezeigt und diskutiert.

Als Autor des ersten Teils konnte ich den Autor von „Reiseziel Sternenhimmel“, Bernd Pröschold, gewinnen. Er hat eine Sternenführung als ersten Teil des Audio-Erlebnisses geschrieben, die überall auf der Nordhalbkugel gehört werden kann und die es ermöglicht, Sterne zu finden, ohne dass jemand sie persönlich zeigen muss. Das war mir wichtig, weil ich eine intime Begegnung mit den Sternen ohne Dritte ermöglichen will. Mehr über die Inhalte hat mir Bernd im Interview erzählt.

Das Skript für den zweiten Teil stammt von mir. Die spannenden Erkenntnisse zur extrem variablen Anpassung des Auges an verschiedene Helligkeiten, und die Entspannungstechniken in Verbindung mit peripherem Sehen habe ich zu einem Erlebnisprodukt verarbeitet, das aus wissenschaftlichen Erkenntnissen eine sinnliche Erfahrung kreiert. Die Anpassung des Auges an die Dunkelheit haben wir seit hunderttausenden von Jahren eingeübt. Eine Fähigkeit unseres Körpers, die wir kaum mehr nutzen. Im Vergleich dazu nehmen sich die einige hundert Jahre künstlicher Beleuchtung bei Nacht geradezu lächerlich aus. Dennoch haben sie dazu geführt, dass wir im Prinzip 24/7 von künstlicher Beleuchtung umgeben sind. Mit Guided Stargazing kann man sich an die Ursprünge begeben und diese ureigene Fähigkeit der Dunkeladaptation des Auges neu kennenlernen. So erfährt man seine Sinne in ungewohnt sensibler Form.

Auf der Suche nach einer Musik, die niemals gleich ist und sich permanent neu erfindet, stieß ich auf die elektronischen Klangwelten von Alex Bainter. Seine computergenerierten Zufallsmusiken haben keine Wiederholungen oder vorhersehbare Muster, ähneln sich aber in ihrer Entwicklung permanent, fast als wären sie wiederkehrende zusammenhängende Motive. So wiederholt sich die Musik fast, sie entwickelt sich aber auch gleichzeitig und erzeugt damit ein zeitloses Gefühl, in das man versinken kann – perfekt für eine Betrachtung der Unendlichkeit des Kosmos.

Um die persönliche Begegnung mit der Nacht noch deutlicher herauszuarbeiten, ist zusätzlich die „Nocturne“ von Chopin eingesetzt, ein Klavierstück zur Nacht, gespielt von Olga_Gurevich. Die von einer einzelnen Person von Hand gespielten Töne schaffen Intimität und Nahbarkeit. Zugleich wird ähnlich wie im Film ein immersiver und hineinziehender Effekt erzeugt. So entsteht eine ganz besondere Naturbetrachtung, die unsere sinnliche Seite adressiert und sofort eine persönliche Ebene erzeugt.

Als Sprecher konnten wir Richard Barenberg gewinnen, der sich mit Hörbuchproduktionen einen Namen gemacht hat und unsere Hörer und Hörerinnen begeistert.

Schließlich hat der Komponist Samuel Brözel dem Hörerlebnis noch den letzten Schliff gegeben und die verschiedenen Inhalte ineinanderfließen lassen.

Herausgekommen ist ein Hörstück, auf das wir stolz sind und in das monatelange Arbeit hineingeflossen ist. Immer wieder haben wir Formulierungen angepasst, die Sprechgeschwindigkeit verändert und Kleinigkeiten verbessert, so dass das Erlebnis des Eintauchens in den Himmel ideal begleitet wird.

Seit Januar ist das Hörerlebnis nun auch in englischer Sprache erhältlich, diesmal mit unserem englischen Sprecher Daniel und mit einem noch intensiveren Klangausgang am Ende.

Habt ihr Feedback? Schreibt mir gerne eine E-Mail.

Etta Dannemann