Faszination Licht und Dunkelheit

Guided Stargazing als Erlebnismethode wurde von der Lichtplanerin Etta Dannemann unter Anregung von Experten aus Storytelling, Astronomie, Lichtforschung und Design entwickelt und mit Probanden getestet. Dabei steht das intensive Erleben von natürlicher Dunkelheit im Fokus. Die folgenden Forschungsthemen sind Impulsgeber für die Produkte von VISIT DARK SKIES:

 
 

Der Schutz der natürlichen Dunkelheit

In den letzen 50 Jahren ist Lichtverschmutzung weltweit stark angestiegen und der natürliche Nachthimmel als Schätzenswertes Gut anerkannt worden.

Lichtverschmutzung

Seit 50 Jahren haben Astronomen bemerkt, dass die Abstrahlung von künstlicher Beleuchtung in Richtung Nachthimmel die Sicht auf die Sterne stört. In den letzten 20 Jahren sind über 3000 Artikel erschienen, die negative Folgen von Licht auf die Sichtbarkeit der Sterne, aber auch auf Ökosysteme belegen. Vögel verschieben Brutzeiträume, nachtaktive Säugetiere verkümmern, Insekten sterben durch Desorientierung. Die “Verschmutzung des Himmels durch Licht” hat laut einer Studie in den letzten 25 Jahren mindestens um 49% zugenommen. Industrialisierung, Verstädterung und Mobilität sind Treiber dieser Entwicklung.

Das führt dazu, das mittlerweile 60% aller Menschen in Europa an Orten leben, an denen die Milchstraße nicht Teil des Alltags ist. Der Blick in die natürliche Nacht ist zum Reiseziel geworden. Eine Kindheit mit einem Sternenhimmel “nebenbei” gibt es für viele nicht mehr, anders noch als vor 50 Jahren.

Das Auge - Expertise in allen Lichtlagen

Seit Jahrtausenden sind wir daran gewöhnt, minimale Lichtmengen zu verarbeiten

Dunkeladaptation des Auges

Seit Hunderttausenden von Jahren sind wir als Menschen an die Dunkelheit angepasst. Eine Neumondnacht ist 100 Millionen Mal dunkler als ein Sonnentag. Das Auge stellt sich spielend auf diese gigantischen Unterschiede ein. Dazu gibt es einen komplexen mehrstufigen Prozess der Anpassung an die Dunkelheit (Adaptation), der ca. eine halbe Stunde dauert. Beteiligt sind Muskeln, biochemische Stoffe und ein Wechsel der Sensoren im Auge.

Heute nutzen wir nur noch selten die faszinierende Fähigkeit unserer Augen, im Dunkeln zu sehen.

An entlegenen Orten haben wir die Möglichkeit, unsere Sinne erneut zu schärfen und eine Fähigkeit an uns zu entdecken, die wir bisher nicht kannten.

Peripheres Sehen als Entspannungstechnik

Bei Dunkelheit verändert sich der Fokuspunkt des Auges

Peripheres Sehen

Bei Tageslicht ist die Mitte unseres Gesichtsfelds scharf gestellt, so können wir Objekte fixieren und verfolgen.

Bei Nacht sind die Augen eher darauf eingestellt, an den Rändern Kontraste wahrzunehmen. Am schärfsten sieht man leicht neben dem Mittelpunkt des Gesichtsfeldes. Das einmal auszuprobieren und nachzuvollziehen ist ein spannender Prozess.

Darüber hinaus hat sich peripheres Sehen, also “unscharf” sehen, als Entspannungstechnik etabliert. Besonders gut gelingt dies mit dunkeladaptiertem Auge. Die Audio-Datei von VISIT DARK SKIES ist etwa 30 Minuten lang - ungefähr die Zeit, die das Auge für eine gute Dunkeladaptation benötigt.